Heidentum und Götzenkult

Eine in das edelste Grün, das Geldern-Grün, gekleidete Person durchschreitet langsam die Halle der Schriften. Ohne ein Wort mit den umherstehenden zu wechseln, heftet sie ein Pergament an die Wand.
Liebe Bürger unseres Landes, liebe Schätzer rechter Tugenden und alter Ordnung,
Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Zucht und Ordnung unser Land regierten. Das ist wohl bereits bekannt und ich möchte frei von mir sagen, dass ich mich längst daran gewöhnt habe und nicht ganz ohne Schuld daran bin. Töricht würde ich mich selbst erklären, wenn ich von mir behaupten würde, ich wüsste nicht, dass die Zeit auch neue Mode mit sich bringt. Doch ich wusste nicht, dass sie auch alte Gespenster wieder zum Leben erweckt.
Etwas Dunkles überschattet seit mir ungewisser Zeit unser schönes Fleckchen Erde. Nicht unweit meines Wohnsitzes, dort, wo ich gern zu Besuch war bei ehrenwerten Leuten wie dem Herrn Domo, da prangert nicht weit entfernt eine Schande von Bauwerk. Ein Götzentempel, errichtet zur Selbstanbetung, zur Selbstverherrlichung. Ich wüsste nicht, von unserem Bauamt über dieses Bauvorhaben berichten gehört zu haben. Nun verschandelt also ein Heidentempel, der unsittlichste dazu, unser aller Wohnsitz.
Ich frage mich, wer sich dadurch nicht empört fühlt.
Jedenfalls möchte ich mit diesem Stücke Ziegenleder meine Gefühle über derlei Geschehnisse zu Wort gebracht haben. Machet euch euer eigen Bild und überlegt euch, ob ihr gerne neben spöttisch wehender Flagge lebt. Ich für mich weiß, dass ich es nicht gerne tue. Aber wie ein damals von mir geschätzter und noch immer respektierter, aber rivalisierter Mann zu sagen pflegt: "Alles wird sich ändern." Nun denn, so soll es sein!
Mit geschwungener Feder und spitzem Worte
der ehrenvollste aller Meuchelmörder
Varro
Liebe Bürger unseres Landes, liebe Schätzer rechter Tugenden und alter Ordnung,
Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Zucht und Ordnung unser Land regierten. Das ist wohl bereits bekannt und ich möchte frei von mir sagen, dass ich mich längst daran gewöhnt habe und nicht ganz ohne Schuld daran bin. Töricht würde ich mich selbst erklären, wenn ich von mir behaupten würde, ich wüsste nicht, dass die Zeit auch neue Mode mit sich bringt. Doch ich wusste nicht, dass sie auch alte Gespenster wieder zum Leben erweckt.
Etwas Dunkles überschattet seit mir ungewisser Zeit unser schönes Fleckchen Erde. Nicht unweit meines Wohnsitzes, dort, wo ich gern zu Besuch war bei ehrenwerten Leuten wie dem Herrn Domo, da prangert nicht weit entfernt eine Schande von Bauwerk. Ein Götzentempel, errichtet zur Selbstanbetung, zur Selbstverherrlichung. Ich wüsste nicht, von unserem Bauamt über dieses Bauvorhaben berichten gehört zu haben. Nun verschandelt also ein Heidentempel, der unsittlichste dazu, unser aller Wohnsitz.
Ich frage mich, wer sich dadurch nicht empört fühlt.
Jedenfalls möchte ich mit diesem Stücke Ziegenleder meine Gefühle über derlei Geschehnisse zu Wort gebracht haben. Machet euch euer eigen Bild und überlegt euch, ob ihr gerne neben spöttisch wehender Flagge lebt. Ich für mich weiß, dass ich es nicht gerne tue. Aber wie ein damals von mir geschätzter und noch immer respektierter, aber rivalisierter Mann zu sagen pflegt: "Alles wird sich ändern." Nun denn, so soll es sein!
Mit geschwungener Feder und spitzem Worte
der ehrenvollste aller Meuchelmörder
Varro