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Die Lesung

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Die Lesung

Beitragvon Amarutu » Sa 1. Okt 2011, 10:14

Ein weiß gekleideter Mann mit grauen Haaren betritt die Stadt Sunna durch das Südtor, schlendert die Straße zum Rathaus entlang und betritt dieses. In dessen Erdgeschoss findet er ein Rednerpult und stellt sich daran. Er packt sein Buch auf den Tisch und beginnt ungeachtet fehlenden Publikums an folgendes daraus zu lesen.

"Einst war eine Dirne in unseren Landen unterwegs, die Anne Theke hieß. Ein Name wie ein Befehl. Sie lernte die Künste zu lieben, fröhnte dem schönen Leben und schöpfte Kraft aus den Klängen der Welt. Sie stillte den Durst der Träumer durch Hals und Ohren bis die Träumer zu ihr kamen, in ihr Haus, die Schnapsdrosselkneipe zur torkelnden Harpyie. Schöne Abende wurden verlebt, schöne Kleider getragen, Türen, hinter denen der Krieg der Welt endete und wieder begann. Doch der Krieg wollte immer duch die mit Bier-Kitt verstärkten Türen der Schnapsdrosselkneipe: Ein geistloser Druidenlehrlingsgehilfensohn brach in seiner Kriegswut durch die Türe, aber die Geister des Hauses bewahrten dieses Mal die Ehre des Hauses. Es scheint, als wäre ihre Macht mit jedem Tropfen Seelennahrung, der in der Kneipe ausgeschenkt wurde, stärker geworden. Doch dieser Verlauf stockte mit dem Ausbleiben der Träumer als Kundschaft. Die Umsätze brachen ein und so verschloss Frau Theke im fortgeschritteneren Alter auf unbestimmte Zeit die Trost bringenden Türen.


Nach dem Zusammenbruch des Geschäfts begann Anne an sich zu zweifeln. Ihre Liebe zur Musik schwand, da diese ihr ohne Mammon nur hinderlich erschien. Sie vertiefte sich in den Goldrausch und so änderte sich ihre Weltsicht. Von nun an sollte Hexerei die Magie der Musik ersetzen. Mit der Zeit erlebte sie die Welt mit der Hexerei auf ihrer Seite als eine andere. Auch ihr Platz in der Welt hatte sich verändert. Sie fühlte sich wie neu geboren. Nach einiger Zeit fasste sie den Entschluss, sich „Lilitu Amarutu“ zu nennen.

Diese Entscheidung wirkte wie das Entfernen eines Korkens von einer Schaumweinflasche, die tagelang mit dem Kurierdraken transportiert wurde: Der Weingeist, den Annes Kneipe gebändigt hatte, löste sich und wurde frei.
Allerhand der desinfektiösen flüssigen Köstlichkeiten manifestierten sich darauf in den Gedanken ehemaliger Gäste und ähnlichdenkender. Lange ist nichts zu sehen gewesen, doch nun tritt es deutlich zu Tage: Zu Fleisch geworden ist der Weingeist: Es begann anscheinend mit sieben ihrer Art. Wer weiß das schon so genau, aber warum sollten sie sich sonst so nennen oder nicht nennen?"


Diese Zeilen wiederholte er immer und immerwieder, bis seine Stimme versagte. Daraufhin begab er sich zum Heiler.

Amarutu
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